Auch wenn ein Schreibritual erstmal nach Magie und Hexerei klingt, hat es damit (leider) nicht wirklich etwas zu tun. Es geht viel mehr um ein persönliches Ritual, das Autor:innen dabei helfen soll, schneller in den Schreibfluss zu kommen.

Ein Schreibritual kann für jede Person anders aussehen. Es kann sich nach einer Weile verändern oder von der Jahreszeit abhängig sein. Ab Mitte Oktober bis zu den ersten warmen Tagen im Frühjahr zünde ich zum Beispiel gerne eine Kerze zum Schreiben an. Im Hochsommer würde ich das aber natürlich niemals machen. Ich würde sonst in meiner Dachgeschosswohnung eingehen.

Mehr über Schreibrituale und wie sie funktionieren, erfährst du in diesem Blogartikel. 

Ein Schreibritual soll dir dabei helfen, schneller in den Schreibflow zu kommen. Du verbindest das Schreiben mit einer vorhergehenden Tätigkeit. Das kann das Kochen einer bestimmten Sorte Tee sein, das Anzünden einer Kerze oder der Ausruf eines bestimmten Satzes sein.

Sei kreativ und suche dir ein Ritual, das zu dir passt. Du kannst auch mehrere ausprobieren und dir schließlich das aussuchen, welches für dich am besten funktioniert hat.

Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass das gleichzeitig bedeutet, dass du beim Schreiben auch schneller vorankommen wirst. (Ja, ich weiß, ich habe es trotzdem getan.)

Vorschläge für dein Ritual

Damit es dir leichter fällt, das perfekte Schreibritual für dich zu finden, möchte ich dir im Folgenden eine kleine Auflistung zur Verfügung stellen: 

  • Bestimmten Tee kochen
  • Kerze am Schreibtisch anzünden
  • Bestimmtes Lied oder eine spezielle Playlist zum Schreiben einschalten
  • Mantra aufsagen (zum Beispiel: „Ich werde jetzt schreiben und direkt in den Schreibflow kommen.“)
  • Deinen persönlichen Schreibort aufsuchen
  • Spezielles Kleidungsstück anziehen (zum Beispiel Kuschelsocken oder fingerlose Handschuhe, falls du zu kalten Händen neigst)

So funktioniert ein Schreibritual

Führst du dein Ritual regelmäßig vor dem Schreiben durch, wird dein Gehirn es früher oder später mit dem Schreiben verknüpfen. Das bedeutet, wann immer du dieses Ritual ausführst, weiß dein Kopf sofort, was als Nächstes von ihm verlangt wird. Du stellst dich dadurch schneller auf das Schreiben ein und wirst dementsprechend auch schneller in den Schreibflow kommen.

Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass das gleichzeitig bedeutet, dass du beim Schreiben auch schneller vorankommen wirst. (Ja, ich weiß, ich habe es trotzdem getan.)

Außerdem kann dir ein solches Ritual dabei helfen, Schreibblockaden vorzubeugen. Denn durch diese Routine wechselt dein Kopf ja, wie gesagt, in den Schreibmodus und Schreibblockaden haben es so schwerer, sich zwischen dich und dein Schreibprojekt zu drängen.

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Was du bei der Auswahl beachten musst

Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich in der Aufzählung immer von bestimmten bzw. speziellen Gegenständen gesprochen habe. Also statt einer Tasse Tee, eine bestimmte Sorte Tee. Das hat natürlich auch einen wichtigen Grund: Dieses Ritual muss speziell zum Schreiben gehören.

Wenn du zum Beispiel grundsätzlich viel Tee trinkst und dementsprechend auch zubereitest, wird es für dein Gehirn schwer werden, die Verknüpfung zwischen Tee kochen und Schreiben zu begreifen. Kochst du aber zum Schreiben jedes Mal eine spezielle Sorte (und zwar ausschließlich zum Schreiben), macht es das für deinen Kopf leichter.